Da der Krumau Wassermarathon in Tschechien am Samstag den 08.10.2022 um 11.00 startete, fuhren wir bereits am Freitag gegen 15:00 vom Vereinsgelände los. Als wir die ca. 300 Km lange Fahrt, erst über die Autobahn, danach durch den wunderschönen bayerischen Wald bzw. Böhmerwald geschafft hatten, bezogen wir unsere Pension im Zentrum von Krumau. Am Abend gingen wir in die Krumauer Mühle, um unsere Startnummern abzuholen. Im Anschluss suchten wir ein geeignetes Restaurant, da die Mühle sehr überfüllt war, was sich nicht als einfach erwies. Zum Schluss fanden wir ein kleines Weinlokal, in der Nähe der Moldau, ein richtiger Glücksgriff. Danach gingen wir zu unserer Pension, um am nächsten Tag fit für den 36 km langen Wassermarathon zu sein.
Am Vormittag fuhren wir nach einem ausgiebigen Frühstück zum Startpunkt des Wassermarathons. Dort waren bereits mehrere Hundert Kanuten mit den Vorbereitungen auf den Wettkampf beschäftigt. Als wir unsere Boote entladen und hergerichtet hatten, zogen wir unsere Paddelausrüstung an, um gleich im Anschluss zum Wasser zu gehen. Nachdem wir auf dem Wasser waren, hörten wir den Startschuss. Im selben Augenblick setzten sich ca. 400 Boote in Richtung des ersten Wehres in Bewegung. Als wir das erste Wehr erreicht hatten, wurden harte Kämpfe um die Abfahrt auf der Bootsrutsche geführt, was viele mit einer Kenterung bezahlen mussten. Nachdem wir das erste Wehr bezwungen hatten, waren wir sehr erleichtert und fuhren weiter zum nächsten Wehr. Die nachfolgenden 3 Wehre waren mindestens genauso hart umkämpft wie dass Erste.
Danach kam eine sehr ausdauernde, ca. 20 Km lange Passage ohne Wehre, die mit einer Laufstrecke endete. Dort wurden Snacks und Getränke gereicht, damit die restlichen 8 Km auch noch bewältigt werden konnten. Manche Kanuten wärmten sich auch mit einer sehr leckeren Gulaschsuppe auf, bis sie wieder zu Kräften kamen. Der letzte Abschnitt erforderte noch einmal die volle Konzentration, die restlichen 5 Wehre sollten ja auch noch trocken überwunden werden.
Auf den letzten 500 Metern aktivierten wir unsere letzten Energiereserven, um – begleitet von tausenden tobenden Zuschauern – das Ziel zu erreichen. Danach waren wir sehr erleichtert, weil wir unsere persönlichen Ziele erreicht hatten. Am Abend feierten wir unseren Erfolg in einem sehr gemütlichen Restaurant mit einem deftigen Gericht und dem ein oder anderen Glas Bier. Am nächsten Tag fuhren wir, mit sehr vielen Eindrücken und einem heftigen Muskelkater wieder nach München.
– David Pistrosch