Oktober 2023 | 21. Krumau Marathon​

Marathon auf Zahmwasser klingt nach einer ziemlichen Herausforderung an die körperliche Fitness. Weil aber Frank, unser Veteran auf der Moldaustrecke, so überzeugend von der Gaudi schwärmte, sind wir diesmal mit neun FWM Kanuten in Krumau über die 37 km angetreten: Norbert, Dieter, Kristine, Tobi, Mathias, Harry, Frank, Marcel und Richard, zudem noch Brigitte als Begleitung.

Anfahrt am Vortag des Rennens, dann zeitig ins Bett, um am nächsten Tag voll fit zu starten, unser Plan war klug und ausgereift. Die Anspannung vor dem Wettkampf hat dann doch einigen von uns eine unruhige Nacht beschert.

Dann endlich der Renntag: Zunächst ging es nach Vyšší Brod zum riesigen Startparkplatz. Hunderte Boote aller Art liegen am Einstieg. Unsere beiden FWM Topo Duos wurden aufmerksam gemustert, wir wurden gefragt, ob wir uns die 37 km in diesem Boot zutrauten. Aber natürlich, klar, so unsere Antwort, in dreieinhalb Stunden würden wir im Ziel sein und darauf anstoßen. Die Boote wurden ins Wasser gelassen und die sonst so ruhige Moldau verwandelte sich im nu in einen Wildwasserfluss, weil die Rennteilnehmer vor den Startlinien aufgeregt auf- und abpaddelten.

Teil der Sicherheitsausrüstung: Dieter und Kristine als Blaubarschbube und Meerjungfraumann | Foto: Aleš Berka

Dann kam das Startsignal, hunderte Paddler starteten mit voller Kraft flussabwärts. Zunächst herrschte Chaos auf dem Wasser, ungezählte Schwimmer hingen an ihren Rennbooten und schon ging es pfiffig über die ersten beiden Wehre. Danach fiel Starterfeld  etwas auseinander und wir fuhren ruhig und mit kraftvollen Paddelschlägen durch die wunderschöne Flusslandschaft. Nun wollten die Kräfte eingeteilt, die Paddel effektiv gesetzt werden, das Boot sollte möglichst in der Hauptströmung bleiben. Die wurde immer langsamer, es wurde zäh, erster Hunger und Durst stellte sich ein. Aber es half nichts, Durchhalten war angesagt bis zur ersten Versorgungsstation.

Nicht das Gleichgewicht verlieren! Harry an einem der vielen Bootsrutschen über die Wehre der Moldau | Foto: Pavel Sojka

Die kam erst nach 25 km. Jetzt schnell den Durst löschen, ein paar Kekse und Bananen eingeworfen und dann weiter zum Ziel. Vor Krumau kamen die restlichen sechs Wehre mit verschiedensten Herausforderungen, es wurde nicht langweilig. Auf den letzten Metern vor dem Ziel noch ein Spurt, dann war es geschafft. Im Ziel war Partystimmung, Krumau war von tausend feiernden Kanuten besetzt und es wurde bis in die späten Abendstunden exzessiv gefeiert und getanzt.

Wir waren uns einig, der Krumau Kanu Marathon ist ein Erlebnis. Für nötige Sicherheit an den Wehren ist ebenso gesorgt wie für das leibliche Wohl auf der Fahrt. Und alles auf eine sehr herzliche und freundliche Art, es ist halt ein großes Fest. Und ein sportliches Event: Unsere FWM-Champions waren Tobi in 3:16:50 Mathias mit 03:28:06. Chapeau

– Richard Mayr