Pfingsten Vogalonga in Venedig

Zur Teilnahme an der Vogalonga haben sich eine Vierer-Kanadierbesatzung mit Anja, Corinna, Michael, Dieter sowie Anne, Norbert, Harry und Thomas als Gast mit Kajaks auf den Weg nach Venedig gemacht. Wildromantische Vorstellungen vom entspanntem Paddeln durch die wunderschönen Kanäle in Venedig, danach einen Spritz und eine leckere Pizza - das war der Plan, ganz so war es dann doch nicht. Norbert und Thomas hatten schon einen guten Platz zum Einstieg erkundet, da ging es Samstag früh direkt hin. Von dort aus wurde vom Festland nach Venedig gepaddelt, um die Startnummern zu holen und die Boote zu deponieren. Eine Adresse in den engen begehbaren Gassen zu finden, stellte sich sogar mit Google als schwierig heraus. Zum Glück halfen Einheimische, die das Gassenkonzept zumindest grob erklärten. Danach entstand die Idee ein Stück auf dem Canale Grande zu paddeln. Bei dem noch nicht gesperrten Schiffsverkehr wirkt die Floßgasse dagegen direkt entspannend. Auf Rücksicht durch den Schiffsverkehr darf man nämlich nicht hoffen. Sonntag früh sind wir dann sehr zeitig los. Bananen gab es zum Frühstück, zwei Power Riegel und 1,5 Liter Sportschorle waren im Gepäck. Warum nur so wenig zu trinken, trotz 30° und einer langen Strecke vor sich? Die Toilettensituation war ungeklärt. Langsam werden die wildromantischen Vorstellungen verworfen.

Um 9 Uhr der Startschuß am Markusplatz. 1200 Ruderboote, Galeeren, Drachenboote, Kajaks, Kanadier, Gondeln, Wikingerboote und anderes paddelfähiges Gerät mit 7000 Menschen aus allen Ecken.

Der Eindruck ist gewaltig. Die erste Stunde haben wir zum Einpaddeln gebraucht, um das Meer, die Wellen und die damit verbundene - tendenziell selten in die richtige Richtung fließende - Strömung kennen zu lernen. Nach drei Stunden bekommt man eine Banane und eine kleine Wasserflasche zugeworfen. Nach vier Stunden endlich auf dem Meer zurück nach Venedig. Die einseitige Strömung beginnt gewaltig zu nerven, die Krämpfe in der rechten Hand noch mehr. Die Blasen ignoriert man, auch wenn sie durch das Salzwasser brennen. Zeit für die zwei Powerriegel, die Banane war schon weg und das Magnesium liegt sicher zu Hause. Noch einmal Kräfte sammeln und weiter paddeln.

Nach fünf Stunden waren wir endlich wieder in Venedig, nochmal durch den zum Glück schiffsberuhigten Canale Grande und zurück zum Markusplatz. Endlich, geschafft! Die Urkunde und Medaille wurden uns wasserdicht verpackt auf dem Wasser zugeworfen. Die Kanadier Besatzung Corinna, Anja, Dieter und Michael wurden bei der Zieldurchfahrt sogar namentlich durch den Lautsprecher genannt. Jetzt wieder zurück aufs Festland, nochmal eine Stunde über das Meer, da waren die wildromantischen Vorstellungen endgültig verflogen. Am Ende waren es 37km und sieben Stunden im Kajak ohne nennenswerte Pause übers Meer und den Canale Grande.